Gesundheitstipp

Osteoporose

Osteoporose - Wenn der Knochen zerbröselt

Laut Definition (WHO 1994) spricht man von einer Osteoporose bei Abnahme des Knochenmineralgehalts gemessen mittels DEXA (Dual Energy X-ray Assay) an LWS und/oder Oberschenkelhals um mehr als 2,5 Standardabweichungen gegenüber dem Mittelwert einer gesunden 30jährigen Frau (T-score). Eine manifeste Osteoporose liegt dann vor, wenn bei einem T-score von ≤ -2,5 eine pathologische Fraktur auftritt: damit ist ein Bruch ohne oder unter einer sehr geringen Gewalteinwirkung gemeint, der bei einer knochengesunden Person nicht auftreten würde. Typischerweise sind es Brust- oder Lendenwirbel, der Oberschenkelhals, der handgelenksnahe Unterarm und der schulternahe Oberarm, die am häufigsten betroffen sind. Als Vorstufe der Osteoporose wird die Osteopenie bezeichnet, charakterisiert durch eine Knochendichte mit einem T-score von -1,0 bis -2,5.

Die Knochensubstanz besteht einerseits aus einem dichten Kollagenfasergeflecht, das andererseits durch Einlagerung von Calciumsalzen in der Stabilität verstärkt wird. Der Knochen ist ein lebendes und sich ständig veränderndes Gewebe! Dabei finden stets Aufbau- und Abbauvorgänge gleichzeitig statt. Im Wachstum und in der Pubertät überwiegen die Aufbauprozesse, die Knochendichte nimmt kontinuierlich zu. Mit Abschluss des Wachstums im Alter von ca. 25 Jahren beginnt der allmähliche Knochenabbau im Ausmaß von 1-2% pro Jahr. Bei der Frau setzt mit der Menopause eine Beschleunigung des Abbaus ein durch Wegfall des Östrogenschutzes. Dies ist die häufigste Form der Osteoporose und betrifft Frauen im Alter von 45-65 Jahren. Danach kommt es zu einem Angleichen der Knochendichte an die der Männer, sodass ab 65 Jahren auch Männer gleichermaßen betroffen sind. Junge Frauen vor dem Wechsel erkranken sehr selten. Insgesamt machen diese drei Gruppen die Mehrzahl der Fälle aus. Nur bei 1 von 20 Erkrankten sind andere Krankheiten als Ursache anzusehen, man spricht daher von sekundärer Osteoporose. Diese kann in Folge eines Hormonmangels oder –überschusses, durch Mangelernährung, lange Bettlägerigkeit oder Lähmung, durch Einnahme gewisser Medikamente, durch Rheuma, in Folge von speziellen Darm-, Nieren- oder Knochenkrankheiten oder als Verletzungsfolge auftreten.

Welche Hinweise könnten auf eine Osteoporose schließen lassen?

  • Wenn sie das Gefühl haben, immer mehr zu „schrumpfen“, die Kleidung erscheint zu lang, und der Bund zu eng (Verlagerung des Bauchs, kein Fett!).
  • Sie erkennen am Rücken beidseits der Wirbelsäule girlandenartige, hängende Hautfalten (sogenanntes „Tannenbaumphänomen“).
  • Die Rippen berühren den Beckenkamm.
  • Sie haben einen deutlichen Buckel.
  • Sie haben durch ein Bagatelltrauma einen Knochenbruch erlitten.

Welche Personen sind besonders gefährdet?

  • bei Mangel-/Fehlernährung
  • bei starkem Alkohol/Nikotinkonsum
  • bei starkem Unter-/Übergewicht
  • bei Bewegungsmangel
  • bei Einnahme von vielen Medikamenten
  • bei langem Stillen
  • bei UV-Mangel, helle Hauttypen
  • bei familiärer Häufung

Die Therapie besteht einerseits aus der Vermeidung von Risikofaktoren, andererseits durch eine Basistherapie aus einem Kalziumpräparat in Kombination mit Vitamin D3-Substitution, erweitert durch Medikamente, die den Knochenabbau hemmen, und durch Hormone oder hormonähnliche Substanzen.

In jedem Fall ist es wichtig, sich konsequent kalziumreich und ausgewogen zu ernähren und regelmäßig Bewegung, idealerweise im Freien zu machen!

Wenn Sie glauben, auch gefährdet zu sein oder sogar bereits an Osteoporose zu leiden, bitten Sie doch ihren Hausarzt oder Gynäkologen um die Überweisung zu einer Knochendichtemessung (Densitometrie).

Wenn es bereits zu einem sehr schmerzhaften Wirbelkörpereinbruch gekommen ist, muss unbedingt eine ausreichende Schmerztherapie, eventuell auch eine Kypho­plastie (operative Aufrichtung des Wirbelkörpers) durchgeführt werden. Im Anschluß daran sollte auch eine Rehabilitation angestrebt werden. Das Moorheilbad Harbach und das Lebens.Resort Ottenschlag bieten spezielle Osteoporose-Programme an.

 

Foto: pixabay

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