Mentaltipp
Schlafapnoe
Auffälligkeiten in Zusammenhang mit dem Schlaf sind ein häufiges Thema in der psychologischen Beratung. Ein Patient berichtete kürzlich von einer ausgeprägten Tagesmüdigkeit samt plötzlichem Einnicken. Er beschrieb jedoch unauffällige Schlafgewohnheiten und –dauer. Des Weiteren bestünden keine nennenswerten Belastungen, die ihn wach halten würden. Seine Ehefrau sei allerdings durch sein lautes Schnarchen in ihrer Nachtruhe gestört.
Hierbei könnte es sich um eine schlafbezogene Atmungsstörung handeln. Häufigste Form ist die „obstruktive Schlafapnoe“ (OSA). Eine zunehmende Verengung der oberen Atemwege im Schlaf führt zu Atemaussetzern und dadurch einer zunehmenden Unterversorgung des Körpers bzw. Gehirnes mit Sauerstoff. Schlafphasen wandeln sich so von Erholung zu einer Belastung. Längerfristig kann es zu Schädigungen des Gehirnes kommen und auch das Risiko für Herzkreislauferkrankungen steigt an.
Akute Folge sind ua. wiederholtes – meist unbemerktes – Erwachen, erhöhter nächtlicher Blutdruck, sowie eine starke Müdigkeit und Konzentrationseinbußen. Letztere Faktoren bescheren auch eine erhöhte Unfallgefahr.
Eine OSA ist wie im obigen Beispiel meist durch lautes Schnarchen gekennzeichnet und fällt deswegen zunächst den jeweiligen Partnern auf. Manche Betroffene merken von dem Sauerstoffdefizit in der Nacht selbst kaum etwas. Ein relativ kleiner Anteil erzählt von plötzlichem nächtlichem Erwachen mit kurzfristiger Atemnot. Hier muss darauf geachtet werden dieses körperliche Problem nicht mit einer Panikstörung zu verwechseln.
Als Hauptrisikofaktoren werden männliches Geschlecht, Alter, Übergewicht, und regelmäßiger Alkoholkonsum genannt. Es bestehen zudem Hinweise auf genetische Faktoren.
Neben einer Reduktion der beeinflussbaren Auslöser stellt eine Behandlung mit einer sogenannten C-PAP Maske die Standardtherapie dar. Dabei wird versucht mittels Überdruck eine Stabilisierung der Atemwege zu erreichen. Das nächtliche Tragen dieser Maske kann anfangs natürlich störend sein. Es ist wichtig sich Zeit zur Gewöhnung zu lassen und gröbere Probleme ehestmöglich mit dem behandelnden Arzt zu besprechen.
Klinischer- und Gesundheitspsychologe Mag. Andreas Fuka