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Behandlung von Long Covid im Rahmen einer Reha, GVA oder Kur

Im Moorheilbad Harbach finden seit neuestem auch Patienten, die an Long Covid leiden, im Rahmen eines Reha-, GVA- oder Kur-Aufenthaltes, Unterstützung.

Die Pandemie hat vieles verändert, gleichgeblieben ist aber die Zahl der Menschen mit Bedarf an Behandlungen von akuten oder chronischen Problemen am Bewegungs- und Stützapparat. So läuft die orthopädische konservative und postoperative Rehabilitation, Gesundheitsvorsorge Aktiv und Kur auch im Moorheilbad Harbach wie gewohnt weiter. Die Pandemie hat aber auch mit sich gebracht, dass Patienten im Moorheilbad Harbach aufgenommen werden, die bereits an Covid erkrankt waren. Nicht alle sind vollständig gesund geworden und haben neben ihren orthopädischen Problemen auch noch Nachwirkungen nach der Covid Erkrankung. Auch um diese spezielle Patientengruppe kümmern sich die Mitarbeiter im Moorheilbad Harbach.

Rund 12 bis 14 Prozent aller Personen leiden langanhaltend (länger als 12 Wochen) an den Folgen einer akuten COVID-19 Infektion, auch Long Covid Syndrom genannt. Die Symptome von Long Covid sind sehr breit gestreut – von Beeinträchtigung der Lungenfunktion, Geruchs- und Geschmacksverlust bis hin zur Verstärkung von orthopädischen Problemen oder psychiatrischen Erkrankungen. Ein Problem, das bei vielen Patienten besteht, ist das Ermüdungssyndrom, genannt „Fatigue Syndrom“.

Berücksichtigung des Fatigue Syndroms im Therapieprogramm

Patienten, die am Ermüdungssyndrom leiden, werden im Moorheilbad Harbach von einem interdisziplinären Team betreut. Im Rahmen des regulären Therapieprogramms werden unterstützende Maßnahmen, wie z.B. Gesprächsforen mit Diätologen oder Psychologen, angeboten. Das Programm wird vom Arzt bei Notwendigkeit im Zuge der Aufnahmeuntersuchung verordnet und soll so diesen „speziellen“ Patienten neben dem Therapieprogramm für ihre orthopädischen Beschwerden zusätzliche Hilfe und Unterstützung ermöglichen.

Beim „Gesprächsforum Diätologie“ werden neben wichtigen Tipps und Tricks zur gesunden Ernährung auch Themen wie Gewichtsverlust oder Muskelschwäche, die bei vielen Patienten mit einer vorangegangen COVID-19 Infektion in Verbindung stehen, besprochen. Je nach Bedarf wird hier auch auf Themen wie Osteoporose, Durchfall, Verstopfung, etc. eingegangen.

Einen großen Stellenwert nimmt die psychologische Betreuung ein. Im „Gesprächsforum Mentale Gesundheit“ informieren Psychologen über die Auswirkungen und Symptome des Fatigue Syndroms. Die Patienten erhalten praktische Hilfestellungen für den Alltag. Wesentlich dabei ist ein gutes Zeit- und Energiemanagement, d.h. die Energie gleichmäßig auf den Tag verteilen, Pausen machen, auf die eigenen Bedürfnisse achten und sich selbst auch immer wieder bewusst etwas Gutes tun. Hilfreich kann hier ein Energietagebuch sein.

Da sich Angehörige oft nur schwer in die Situation und Gefühlslage eines Patienten mit Fatigue Syndrom hineinversetzen können, werden dem Patienten auch wichtige Tipps für Angehörige mit nach Hause gegeben.

Ein weiterer Bestandteil des Therapieprogramms ist ein Entspannungstraining, bei dem verschiedene Entspannungstechniken wie z.B. Atemübungen erlernt werden.

Über das Fatigue Syndrom

Das Hauptproblem beim Fatigue Syndrom ist eine sehr ausgeprägte Müdigkeit bzw. ein starker Leistungsverlust, der die Bewältigung des Tagesablaufes erschwert oder auch unmöglich macht. Ausreichend Schlaf und Erholung verbessern die Beschwerden nicht oder nicht so gut wie gewohnt. Zu den körperlichen Symptomen zählen ebenso Schlafstörungen oder Gliederschwere. Auch die Psyche leidet: Motivationsverlust, Traurigkeit, Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen und Ängste gehen mit dem Fatigue Syndrom einher.

Bewegung und Sport, ein gut strukturierter Tagesablauf, gesunder Schlaf und gezielte Erholungsmaßnahmen sowie psychosoziale Beratung zählen zu den wichtigsten Maßnahmen zur Behandlung des Syndroms.

Foto © Moorheilbad Harbach

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