Meldung

Harbacher Orthopädietage 2019

Im Anschluss an die offizielle Eröffnung des Franz Himmer Kongress- und Veranstaltungszentrums begannen am Freitag, 11. Oktober 2019 bis Samstag, 12. Oktober 2019 die bereits traditionellen „Harbacher Orthopädietage“, die sich mit dem Thema „Das Knie von A-Z“ befassten.

Kongressorganisator Univ.-Prof. Dr. Stefan Nehrer, Donau-Universität Krems, betont: „Das Thema des Kongresses umfasst die Vielfalt von Verletzungen und Überlastungen am Kniegelenk und das weite Spektrum von operativen und konservativen Therapien und Rehabilitationsmaßnahmen.“

Neben den klassischen Sportverletzungen des Meniskus, Kreuzbandes und Knorpels wurden auch Verletzungen der angrenzenden Strukturen sowie die Entwicklung und Ursachen der degenerativen Gelenksarthrose vorgetragen. Die Therapien reichen von reparativen und rekonstruktiven Eingriffen zum Erhalt des Gelenkes bis hin zu gelenkersetzenden Operationen. Besonders das Spannungsfeld zwischen operativem und konservativem Vorgehen wurde beleuchtet, letztendlich um die oft gestellte Frage zu beantworten, was noch zum Erhalt des eigenen Gelenkes möglich ist und wann der Gelenkersatz mit einer Teil- oder Vollprothese am Knie sinnvoll ist.

Weiters erläuterte Univ.-Prof. Dr. Stefan Nehrer, dass Prävention und Rehabilitation miteinander gekoppelte Themen seien, die intensiv mit den operativen Inhalten verbunden wären. Einerseits gilt es Verletzungen zu vermeiden, andererseits danach wieder optimal in den Sport zurückzukommen und verletzungsfrei zu bleiben.

Im Moorheilbad Harbach werden Patienten nach orthopädischen Operationen, (Sport-) Verletzungen, Unfällen oder bei chronischen Wirbelsäulenbeschwerden zur Rehabilitation aufgenommen und behandelt. Prim. Dr. Johannes Püspök, Ärztlicher Direktor im Moorheilbad Harbach: „Unser Ziel ist nicht nur die Behandlung von Diagnosen und daraus resultierenden funktionellen Störungen, sondern die weitgehende Ermöglichung der gewohnten Aktivitäten und die damit verbundene (gewünschte) Partizipation am beruflichen und sozialen Leben im Sinne des bio-psycho-sozialen Gesundheitsmodells.“

Das Moorheilbad Harbach, die Landeskliniken Waldviertel, sowie PhysioAustria und die Gesellschaft für Orthopädische und Traumatologische Sportmedizin (GOTS) stehen mit ihrer Kompetenz für eine hohe Qualität der Vorträge und sorgten mit ihrer Gastfreundschaft für ein angenehmes Umfeld bei der Veranstaltung.

Auszüge aus den Vorträgen der Harbacher Orthopädietage 2019:

  • Rehabilitation nach Sportverletzungen und Operationen am Knie
    OA Dr. Walter Bily: „Start slow to end fast.“
  • Behandlung von Meniskusverletzungen
    Dr. Klaus Dann: „Rettet den Meniskus“
    „If in doubt leave it in!“ Zitat: Kenneth De Haven
    „Vorsicht bei Meniskuswurzel und Rampenläsionen in Kombination mit vorderen Kreuzbandverletzungen.“
  • Rehabilitation nach Knieprothese
    OÄ Dr. Elisabeth Dworschak: „Ein Therapieerfolg ist nur durch genaue patientenorientierte Erfassung des Therapieziels zu erreichen, bezugnehmend auf bio-psycho-soziale Aspekte und unter den vorgegebenen Rahmenbedingungen, aber mit höchstmöglicher Individualität bei den therapeutischen Maßnahmen.“
  • Sport mit Endoprothesen
    Priv.-Doz. Dr. Gerald Gruber: „Die Umstellungsosteotomie verlängert die Lebensdauer des nativen Gelenks um 10 Jahre.“
  • Knorpelverletzungen im Sport
    Univ.-Prof. Dr. Stefan Nehrer: „Knorpelschäden stellen ein häufiges Problem bei Sportverletzungen dar und sind auf Grund der eingeschränkten Heilungskapazität oft limitierend für die weitere Sportausübung. Aufwendige biotechnologische Verfahren wie die Zelltransplantation oder die Verwendung von Biomaterialien sind hier notwendig, um eine optimale Sportrückkehr zu gewährleisten.“
  • Überlastungssyndrome am Knie – Diagnostik und Therapie
    Priv. Doz. Dr. Karin Pieber: „Die Sehne als Schwachstelle am Knie bei Überlastungssyndromen.“
  • Konservative Therapie bei Gonarthrose – Möglichkeiten und Grenzen
    Dr. Andreas Stippler: „Erstmalig gibt es eine softwareunterstützte, objektive Möglichkeit Ihre Kniearthrose zu erkennen. Nutzen Sie die Chance, zur frühzeitigen individuellen Diagnostik Ihrer Kniegelenke. Je früher, desto besser!"
  • Grundlagen des Knies – Anatomie
    Univ.-Prof. Dr. Johannes Streicher: „Die Hominidenevolution hat das Kniegelenk der Tetrapoden für die bipede Fortbewegung des Menschen adaptiert. Dabei musste
    sowohl der Übertragung des gesamten Körpergewichts auf die Beine als auch dem Vorrang der Flexions-Extensions-Bewegung (Gehen/Laufen, auf Kosten der Rotation) Rechnung getragen werden. Das Ergebnis ist das, mit den zahlreichsten Hilfseinrichtungen versehene, komplexeste Gelenk unseres gesamten Bewegungsapparates. Dementsprechend erfordern Diagnostik und Therapie ein fundiertes Verständnis der systematischen und funktionellen Anatomie der beteiligten knöchernen, knorpeligen und bindegewebigen Elemente und deren versorgender Leitungsbahnen.“
  • Funktionelles Präventionstraining im Knie
    FH-Prof. Barbara Wondrasch, PT PhD: „Prävention ist möglich – es kommt nur darauf, dass man es macht und wie man es macht.“

Foto Harbacher Orthopädietage 2019 v.l.n.r.: Prim. Dr. Johannes Püspök, Univ.-Prof. Dr. Johannes Streicher, Prim. Prof. Univ.-Doz. Dr. Manfred Weissinger, Prim. Univ.-Prof. Dr. Dr. Thomas Klestil, Dr. Klaus Dann, FH-Prof. Barbara Wondrasch, PT PhD, Univ.-Prof. Dr. Stefan Nehrer, Constance Schlegl, MPH, Dr. Gerhard Oberthaler, Priv. Doz. Dr. Karin Pieber, Prim. Dr. Karl Miedler, OA Dr. Walter Bily, Alli Gokeler, PhD

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