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Praktische Schmerzmedizin: Interaktive Fortbildung im Moorheilbad Harbach

Rund 40 Ärztinnen:Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen sowie Ärztinnen:Ärzte in Ausbildung nahmen am 25. November 2023 an der Fortbildung „Praktische Schmerzmedizin – Lernen am Fallbeispiel“ im Franz Himmer Kongress- und Veranstaltungszentrum des Moorheilbades Harbach teil.

„Der neuropathische Schmerz“ lautete das Thema des Seminars, das von Frau OÄ Dr.in Waltraud Stromer, Past-Präsidentin der Österreichischen Schmerzgesellschaft, geleitet wurde. In dieser Fortbildung lag der Fokus auf der Herausforderung in der Diagnostik und Therapie unter Berücksichtigung von Angst, Depression und Schlafstörung. Anhand von praktischen Fallbeispielen wurden schmerzmedizinische Inhalte interaktiv dargestellt und basierend auf einem ganzheitlichen Therapiekonzept diskutiert. Als besonders spannend erwies sich die Besprechung und Diskussion der Patientenfälle bzw. Patientinnenfälle direkt aus der Praxis.

„Anamnestisch, klinisch und ggf. apparativ sind periphere von zentralen neuropathischen Schmerzen zu unterscheiden. Die Anamnese dient der Charakterisierung des Schmerzsyndroms und insbesondere der Abgrenzung gegenüber anderen Schmerzformen. Wichtig ist die Erfassung von Beginn, Dauer der Schmerzen, zeitlicher Verlauf, Schmerzcharakter, -lokalisation, -stärke und auslösende Faktoren. Aufgrund der Läsion von Nervenfasern beschreiben viele Patient:innen ein Taubheitsgefühl. Diese ‚negativen sensiblen‘ Symptome sind für den:die Patienten:Patientin unangenehm und können auch zu Behinderungen führen, die nicht medikamentös beeinflusst werden können. Charakteristische Beschwerden neuropathischer Schmerzen, welche als elektrisierend, einschießend und brennend empfunden werden, sind oft mit Parästhesien (‚Ameisenlaufen‘) sowie einer Berührungsüberempfindlichkeit verbunden. Diese Symptome werden als ‚positiv sensibel‘ bezeichnet und bedürfen meist einer spezifischen Therapie. Umso rascher die gezielte Behandlung neuropathischer Schmerzen erfolgt, umso besser kann die Symptomatik gelindert werden.“, betont OÄ Dr.in Waltraud Stromer.

Multimodale Schmerztherapie im Moorheilbad Harbach

Rund 1,9 Millionen Menschen sind in Österreich von chronischen Schmerzen betroffen. Bei 350.000 bis 400.000 Personen haben sich die Schmerzen als eigenes Krankheitsbild, der Schmerzkrankheit, verselbstständigt. Im Moorheilbad Harbach werden Patient:innen mit chronischen Schmerzen von einem interdisziplinären Team aus Expert:innen betreut: Ärzte:Ärztinnen mit Diplom für Schmerztherapie, Dipl. Gesundheits- und Krankenpfleger:innen, Physiotherapeut:innen und Klinische Psychologen:Psychologinnen sowie Gesundheitspsychologen:Gesundheitspsychologinnen kümmern sich mit viel Engagement um Schmerzpatient:innen. „Für eine optimale Diagnostik und Therapie ist die Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen besonders wichtig. Neben einer medikamentösen Behandlung kommen verschiedene physikalische und manuelle Therapien zum Einsatz. Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf gesundheitspsychologischen Beratungen, Workshops und Entspannungstrainings.“, so Prim. Dr. Johannes Püspök, Ärztlicher Leiter im Moorheilbad Harbach.

Foto v.l.n.r. Prim.a Dr.in Elisabeth Dworschak, Prim. Assoc. Prof. PD Dr. Martin Aigner und OÄ Dr.in Waltraud Stromer

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