Mentaltipp

Das Glück liegt oft so nah

Ein Einsiedlerkrebs lebte auf dem Meeresboden in der Nähe einer schönen Koralle. Er hatte ein tolles Schneckenhaus, in das er sich jederzeit zurückziehen konnte. Eines Tages schien ihm sein Schneckenhaus nicht mehr gut genug zu sein. Er meinte, er habe etwas Besseres verdient und machte sich auf die Suche nach einem neuen Heim.

Hunderte von Schneckenhäusern probierte der Krebs aus, aber keines entsprach seinen Vorstellungen. Eines war ihm zu groß, das andere zu klein, wieder ein anderes hatte nicht die richtigen Farben und das nächste hatte einen Riss. Entmutigt und hoffnungslos setzte er sich in den Sand. Da sah er plötzlich ein weiteres Schneckenhaus. Er mobilisierte noch einmal alle Kräfte, krabbelte zu einem weiteren Schneckenhaus und schlüpfte hinein. Endlich hatte er das perfekte Heim gefunden! Es passte ideal, sah wunderschön aus und er fühlte sich auf Anhieb wohl darin. Glückselig schlief er ein.

Am nächsten Morgen wachte er auf und schaute sich um. Da fiel sein Blick auf die schöne Koralle ganz in seiner Nähe. Daraufhin schaute er sich sein Haus genauer an… es war exakt das Schneckenhaus, das er verlassen hatte, um ein besseres zu suchen…

(zitiert nach Konnerth, 2008 aus „Aus der Schatzkiste des Lebens“)

Viele von uns sind – wie der Krebs in der Geschichte – sehr unzufrieden mit dem, was sie haben und dadurch ständig auf der Suche nach etwas Besserem. Wir wollen, dass unser Leben perfekt ist – der perfekte Partner, das perfekte Haus, die perfekten Kinder, der perfekte Körper, etc.

Aber was heißt es überhaupt perfekt zu sein? Wer bestimmt was perfekt ist? Lässt uns diese ständige Suche nach Glück und Perfektion nicht vielleicht blind dafür werden, was wir eigentlich haben? Vielleicht liegt das Glück näher als wir glauben und wir müssen uns dessen einfach wieder mehr bewusst werden.

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